Natürlich gesund mit SPAGYRIK - Teil 2

Unser Experte aus Friedrichshafen stellt seine spagyrischen Essenzen vor.
„In dieser SALVE-Ausgabe möchte ich Dir, werter Leser, den vielfältigen Einfluss der Planetenkräfte auf die Natur des Menschen und auf seine unterschiedlichen Gemüts- und Gefühlsebenen durch die Vermittlung der spagyrisch aufbereiteten Pflanze, also der spagyrischen Essenz, aufzeigen.“

Die sieben Planetenprinzipien aus der Sichtweite von Paracelsus

Dem forschenden Astrologen, der zur Zeit des Paracelsus (um 1500) den Himmel absuchte, offenbarten sich zunächst die zwei das Firmament bestimmenden Lichter, Sonne und Mond. Zudem, noch mit dem bloßen Auge erkennbar, die fünf nach den griechischen Göttern benannten Wandelplaneten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Diese Siebenheit der kosmischen Urkräfte verkörpert sich nach Paracelsus nicht nur in den sieben zentralen Organen des Menschen (Herz, Gehirn, Lungen, Nieren, Galle, Leber, Milz), sondern auch in seinen sämtlichen Stoffwechselfunktionen und Temperamentanlagen und -farben.
Wie stark diese Einflüsse sind, hängt nun wiederum ab von der Planetenstellung im Tierkreis zum Geburtszeitpunkt und vor allem von der Willens- und Entscheidungskraft des Menschen. Um es mit den Worten von Paracelsus zu sagen: „Die Sterne zwingen nicht, sie machen nur geneigt.“

Holunder


Erkennbar sind diese astralen Eigenschaften bei Pflanzen und Mineralien an der Farbe, dem Geruch und der Wirkung des jeweiligen Planeten-Prinzips d.h., dem Nachahmen von Bewegung, Strahlung oder der Figur des Himmelskörpers. „Es ist zu merken, daß jeder Stern auf Erden sein Kraut hat, welches die Art seines Sternes vollbringt und den Schaden abwendet. Jedes Kraut ist also ein irdischer Stern und gehört zum Himmel,“ erklärt hierzu Paracelsus.
Und diese Methode der Heilmittelerkenntnis, bei der vom äußeren Erscheinungsbild (Farbe/Form) auf das Innere (Wesen/Wirkung) der Heilpflanze geschlossen wird, bezeichnet Paracelsus als Signaturenlehre. Sie läßt sich ohne weiteres auch auf sämtliche Situationen und soziale Netzwerke des Menschen anwenden.

Spagyrik für ein familiäres, harmonisches und gesundes Miteinander

Nahezu charakteristisch für die Familie von heutzutage ist eine mangelnde oder verlorengegangene Anbindung an die Vorfahren, die Ahnen. Ohne unsere Ahnen hätten wir gar nicht in dieses Leben kommen können, daher sollten wir ihnen mit Dankbarkeit und Respekt begegnen. Durch den Verlust an diese Anbindung zum geheimnisvollen Ursprung, zur universellen Kraft, die Leben schafft, finden viele Menschen nicht mehr den richtigen Platz und den richtigen Weg in ihrem Leben, sind orientierungslos und oft ohne Bodenhaftung, angstvoll und depressiv.
Hier kann der Holunder (lat. Sambucus nigra) wahre Wunder vollbringen. Als eine der ältesten Pflanzen für den Ahnenkult ermöglicht er in speziellen Ritualen sogar eine Kontaktaufnahme zu unseren Ahnen, vermittelt uns wertvollen Halt und ein gutes Lebensgefühl. Seine weißen Blüten tragen eindeutig die Signatur des Mondes und korrespondieren mit unserem Unterbewusstsein, die schwarzen Beeren und die spröden grauen Äste hingegen sind Zeichen des Saturns, des „Hüters der Schwelle ins Jenseits“, da wo unsere Ahnen zu Hause sind.

Wilde Karde

Gesunde Partnerschaft – gesunde Eltern

In jedem von uns sind männliche und weibliche Energien angelegt – analog zur griechischen Mythologie sprechen wir auch von den Mars- und Venus-Kräften. Sie sind nicht nur die Triebfeder für die Suche nach dem/der geeigneten Partner/in. Ebenso lassen sie eine Gemeinschaft entstehen, in der sich scheinbar Gegensätzliches vereinigt, nämlich das weiche, mütterliche, fürsorgende, weibliche Element und das wehrhafte, abgrenzende, willensstarke, männliche Element. Diese Energien schaffen nun die besten Voraussetzungen für das Empfangen, Gebären und liebevolle Umsorgen der hervorgegangenen Kinder. Störungen im harmonischen Miteinander dagegen haben verschiedene Erkrankungen zur Folge:
So deuten Infektionen der Harnwege, Nieren, weiblichen Geschlechtsorgane, andauernde Verspannung, Rückgang der Lebensfreude auf eine Schwächung der Venus-Kräfte hin.
Hier können nun spagyrisch aufbereitete Heilpflanzen, die das Venus-Prinzip verkörpern, wertvolle Hilfe bringen, indem sie entzündungshemmend wirken (Echte Kamille, Frauenmantel, Goldrute), Verkrampfungen, innere Anspannungen lösen (Melisse, Echte Kamille, Schafgarbe) und erneut Selbstliebe und Freude am Dasein vermitteln (Hundsrose).
Eine Schwächung der Mars-Kräfte dagegen zeigt sich oft als Gallenleiden, Erkrankung der männlichen Geschlechtsorgane und allgemein als erhöhte Infektanfälligkeit. Hier kommen spagyrische Essenzen von Pflanzen zum Einsatz, die vornehmlich das Mars-Prinzip beinhalten. Bei Erkrankungen der Galle haben sich der gefleckte Aronstab, das Schöllkraut und der Wermut wegen ihres regulierenden Einflusses (cholagog, choleretisch) sehr gut bewährt. Hilfreich bei Erkrankungen der männlichen Genitalien sind die Kapuzinerkresse und die Brennessel (antibiotisch, entzündungshemmend). Eine krankhafte Immunschwäche läßt sich gut mit der wilden Karde, der Meisterwurz oder der Kapuzinerkresse behandeln (antibiotisch, antiviral, immunregulierend).

Ein weiteres körperliches Netzwerk – das Mikrobiom

Kapuzinerkresse

Auch in der Gemeinschaft der unzähligen Mikroorganismen, die unseren Darm bevölkern, entscheidet ein harmonisches Miteinander über Gesundheit oder Krankheit. Treten hier Störungen auf, können gerade nach dem hermetischen Grundgesetz, „So wie innen, so außen“, eben solche spagyrische Essenzen zum Einsatz kommen, die sich im Zusammenwirken des sozialen Netzwerks Familie bereits bestens bewährt haben und zudem noch die kosmischen Prinzipien d.h. die Planetenkräfte in sich tragen:
Ist das „Bauchhirn“, also der vegetative Sitz unseres Darms, in Mitleidenschaft gezogen worden, regen der Kalmus, das Benediktenkraut und die Melisse die Regulation der Nerven wieder an. Sind Infektionen oder Entzündungen im Spiel, entfalten Kapuzinerkresse, Echte Kamille, Schafgarbe, Meisterwurz oder die wilde Karde ihre heilende und wohltuende Wirkung.

Universelle Prinzipien
Mond-Prinzip: Beginn, Quelle, Keimen, Unterbewußtsein korrespondiert mit dem Gehirn, den Keimdrüsen und allen weißlichen Körperflüssigkeiten (Schleim, Sperma, Lymphe, Speichel).
Mars-Prinzip: alles Rote, Feurige, Heiße, Wehrhafte korrespondiert mit der Galle, dem Immunsystem,
Blut, Muskulatur, männliche Genitalien.
Saturn-Prinzip: alles Harte, Mineralische, Reduktion, Ende, Ewigkeit korrespondiert mit der Milz, den Knochen, Haaren, Haut, Horn, Zähnen, und allen Abbauprozessen.

Literatur:
Die Sprache der Pflanzenwelt, Svenja Zuther, AT Verlag
Die Kräuterkunde des Paracelsus, Olaf Rippe und Margret Madejsky, AT Verlag
Bildnachweis:
Mit freundlicher Genehmigung der Staufen-Pharma Göppingen und © bei HP Gerald Bauer, Schmiedstr. 2, 82054 Sauerlach

(erschienen in der SALVE Sommerausgabe 2015)
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