Artikel Spagyrik Teil 14 SALVE Sommerausgabe 2019 Ernährung als Krankheitsursache

Ernährung als Krankheitsursache

„In dieser Ausgabe, werter Leser, möchte ich dich darauf aufmerksam machen, daß schon vor ca 500 Jahren der große Arzt und Heilkundige Paracelsus als Entstehungsursache einer jeden Krankheit ein Ungleichgewicht zwischen Körper, Seele und Geist lehrte. Für Störungen bei der Aufnahme, Verstoffwechselung und Ausscheidung von Nahrungsmitteln machte er die Ernährung verantwortlich.Helios Diese Ursache nannte er Ens Veneni und pflegte die daraus resultierenden Krankheiten mit ganzheitlichen Methoden, besonders mit seiner Spagyrik erfolgreich zu behandeln.“

Ens veneni

Schon zu seinen Lebzeiten ärgerte sich Paracelsus grün und blau über die Behandlungsmethoden seiner Arztkollegen und bezeichnete sie verächtlich als „Quacksalber“. Denn anstelle die Ursache der Krankheit zu ergründen, fiel den meisten Doctores nichts besseres ein, als den Patienten quecksilberhaltige Salbe auf die Haut zu schmieren oder sie zur Ader zu lassen. Im Hinblick auf die heutzutage praktizierte Schulmedizin braucht man nur die quecksilberhaltige Salbe und den Aderlaß der Patienten ersetzen durch Antibiotika und Kortison, so haben wir fast das gleiche unheilige Ergebnis!
Laut Paracelsus gibt es fünf Entien (lat. Ens: das Seiende) oder Ursachen für die Entstehung von Krankheiten: Das Ens astrale, Ens veneni, Ens naturale, Ens spirituale und das Ens dei. Insbesondere das Ens veneni erlangt große Bedeutung, um die Entstehung von ernährungs- und stoffwechselbedingten Erkrankungen zu erklären.Weizen und Gluten So enthält nach Paracelsus „das, was wir dem Leib zur Nahrung geben müssen“, neben den essentiell notwendigen Mineralien und Vitalstoffen, immer etwas grobstoffliches und giftiges. Dank unseres „inneren Alchemisten oder Archeus“, wie Paracelsus ihn bezeichnet, der vor allem in den Verdauungs- und Ausscheidungsorganen bis in die Körperzellen hinein wirkt, sind wir nun dazu befähigt, die „Spreu vom Weizen“ zu trennen – also Giftiges von Ungiftigem, Bekömmliches von Unbekömmlichem – ebenso auch Stoffe zu verändern, zu transformieren und deren Aufnahme oder Ausscheidung zu ermöglichen. Gerät die gesunde Zusammensetzung der Körpersäfte – gemäß der Lehre des großen griechischen Arztes Hippokrates handelt es sich um die vier Säfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle – in ein Ungleichgewicht, spricht Paracelsus von einer Dsykrasie (vom griechischen Dys = schlecht und Krasis = Mischung), die den Boden für die Entstehung einer Krankheit bereitet.

Die Bedeutung von Ens veneni heutzutageEngelwurz

Sehr interessant ist die Tatsache, daß Paracelsus schon damals auf die Verunreinigung von Nahrungsmitteln als zusätzlichen Auslöser für viele ernährungsbedingte Stoffwechselerkrankungen hingewiesen hat. Heute kommt noch die Belastung durch immer mehr Zivilisationsgifte wie Insektizide, Pestizide, Schwermetalle (Aluminium, Barium, Blei, Cadmium, Caesium,…), Rückstände von Antibiotika, Kortison, Hormonen in Luft, Nahrung und Wasser hinzu, die in verschiedene Stoffwechselprozesse eingreifen, wichtige körpereigene Regulationsmechanismen unterdrücken, sowie die Ausscheidung von Stoffwechselgiften blockieren. Besonders gefährlich sind zudem die suchterzeugenden Mittel, die unserer Nahrung beigemengt werden und unser Eßverhalten ins Unnatürliche steuern. So bezeichnet Dr. med. William Davis in seinem Bestseller „Weizenwampe“ die Gluten-Spaltprodukte aus weizenhaltigen Produkten als Exorphine, z.B. Gluteomorphin, die über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn gelangen, sich dort an die Opiatrezeptoren binden und hierdurch regelrechtes Suchtverhalten bis hin zu Trägheit, Lethargie und totale Erschöpfung beim Menschen auslösen. „Wer auf Weizen verzichtet, löst sich von etwas, das intensiv auf unsere Psyche und unsere Gefühle einwirkt und uns ähnlich in den Klauen hat, wie das Heroin den verzweifelten Junkie“, weiß Dr. Davis aus seiner jahrelangen Praxiserfahrung zu berichten. Auch das krebserregende Casein, das Käseprotein, enthält nach Ergebnissen jüngster Forschungen morphinähnliche Polypeptide, die ebenfalls nach Überwindung der Blut-Hirn-Schranke die Opiatrezeptoren besetzen und so ihr Suchtpotential voll entfalten. Nähere Infos hierzu liefert der packende Bericht im Internet auf youtube: „What the Health Dubbed Dokumentation 2017 HD“.

Garanten für neue LebenskraftGelber Enzian

Welche Möglichkeit, werter Leser, gibt es nun, die Verdauungstätigkeit wieder mit neuem Leben zu erfüllen? Die Sonne als Zentralgestirn ist ein absoluter Garant für alles Leben in unserem Universum und hat – wie auch die anderen Planeten – gemäß Paracelsus „ihren Stern auf Erden“: Heilpflanzen mit ausgeprägter Sonnensignatur, also einer großen, kräftigen, majestätischen Gestalt (Engelwurz, Gelber Enzian, Königskerze) oder mit Blüten, die stark der Sonne ähneln (Löwenzahn, Goldrute, Kamille, Wermut). Ihr Geschmackserlebnis ist bitter; als spagyrische Essenzen regen sie nicht nur die Produktion von Verdauungs- und Körpersäften an, sondern wirken auch stärkend und tonisierend auf die Verdauungsorgane und durchfluten sie mit neuer Sonnenkraft und Lebensenergie, Wärme und sogar Freude. Denn ein besonderes Merkmal eines „vergeistigten Arzneimittels“ besteht darin, alle in der Pflanze vorhandenen Heilinformationen gleich wie Sonnenstrahlen auf die drei Daseinsebenen unseres Wesens – Körper, Seele, Geist – einwirken zu lassen und hierdurch den Weg zurück zum Ursprünglichen, also zum allerhöchsten Wohlergehen und zum Gesundsein des Menschens aufzuzeigen! Eine Sonnenpflanze mit zusätzlichen Marssignaturen ist die Engelwurz (lat: Angelica archangelica) mit den typischen Merkmalen, aufrechter Stängel, an der Basis rot gefärbt und phototoxische Inhaltsstoffe. Sie fördert die Regulation der Verdauungsvorgänge. Die Echte Kamille (lat: Matricaria chamomilla), eine Sonnenpflanze mit Merkur- und Venuseigenschaften, entfaltet ihre entspannende und beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt.Die majestätische Königskerze „Um Schwerverdauliches besser verdaubar zu machen, verwende ich in meinen spagyrischen Mischungen gerne den Wermut (lat: Artemisia absinthium), der neben seinen Signaturen der Sonne (goldgelbe Blütenköpfe, bitterer Geschmack) durch seine Signaturen des Mondes (silbrig glänzende Blätter) mich auf den seelisch-geistigen Aspekt als Entstehungsursache für Verdauungsstörungen aufmerksam macht. Und manchmal ist ganz allgemein das Erkennen der Wahrheit auch mit einer Bitterkeit verbunden“, erklärt unser erfahrener Spagyrologe und Apotheker Michael Kittsteiner. Abzurunden wäre das Heilungsprogramm bei ernährungs- und stoffwechselbedingten Krankheiten, also mit der Ens veneni als Ursache, noch mit diätetischen Maßnahmen wie Umstellung auf fleisch- und milchproduktfreie Ernährung, Wechselbäder und kalte Güsse nach Pfarrer Kneipp, Saunagänge, viel Bewegung, leichte Gymnastik, Yoga, Übungen für die innere Zentrierung und vieles mehr. „Wenn unsere Kunden meine ganzheitlich ausgerichteten Ratschläge konsequent einhalten und insbesondere bei der Ernährung auf den Verzehr von tierischen Produkten wie Fleisch, Wurst, Eier, Milch und Käse verzichten, zeigen sich bereits nach kurzer Zeit erstaunliche Verbesserungen ihres gesundheitlichen Zustandes. Und ich freue mich dabei jedesmal erneut über die Dankbarkeit und Anerkennung hinsichtlich meiner Beratungsqualität und spüre, daß ich mich am richtigen Platz befinde“, weiß Michael Kittsteiner freudestrahlend zu berichten.

Löwenzahn
Löwenzahn

 


Literatur:
Die Sprache der Pflanzenwelt, Svenja Zuther, AT Verlag
Die Kräuterkunde des Paracelsus, Olaf Rippe und Margret Madejsky, AT Verlag
Dr. rer. Nat. Ulrich Warnke „Quantenphilosophie und Interwelt“, ISBN 9783943416046
„Gesunder Darm“, press release Karl-Franzens Universität Graz, 15.05.2018, www.uni-graz.at
Joe Dispensa „Schöpfer der Wirklichkeit - Der Mensch und sein Gehirn“ KOHA-Verlag 2010
Dr.med.William Davis „Warum Weizen dick und krank macht - Weizenwampe, 2013, Goldmann Verlag
Fotos der Hofener Apotheke: fotolia.de ©PhotoSG, ©Anne Frigon, ©Vera Kuttelvaserova
Löwenzahn: Foto HC Hinne

(erschienen in der SALVE Sommerausgabe 2019)
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