Spagyrik – Alles ist im Fluß
„In dieser Ausgabe, werter Leser, möchte ich Dir aufzeigen, wie es Dir mit Hilfe der uralten Heilkunst der Spagyrik möglich sein wird, den Fluß Deines Blutes als wichtigsten Körpersaft nicht nur gesund zu regulieren, sondern auch gleichzeitig die Leitungsbahnen, durch die Dein Blut strömt, effektiv und wirkungsvoll zu stärken und vor schädlichen Einflüssen zu schützen.“
Panta rhei – Heraklit
Schon der berühmte Naturphilosoph Heraklit aus dem antiken Griechenland brachte es mit seinen berühmten Worten auf den Punkt: „Panta rhei – alles ist im Fluß; die ständige Veränderung ist unsere Wirklichkeit.“ Gerät nun dieser Lebensfluß ins Stocken oder gar zum Stillstand, treten nach und nach beträchtliche Störungen im gesamten System auf: es stauen sich Energien, der Gefäßinnendruck nimmt sogleich zu, die Belastbarkeit und Elastizität der Gefäße wird überstrapaziert, bei einem weiteren Anstieg der Stauung besteht die Gefahr des Platzens oder Aufreißens des Blutgefäßes, es kommt zur Implosion, die sich entweder als Schlaganfall (Apoplexie) oder als Arterienerweiterung in Form einer Ausbuchtung oder Aussackung (Aneurisma) manifestiert, beides mit verheerenden Folgen und Auswirkungen auf den gesamten menschlichen Organismus.
Hermes – Bewegung, Schwingung, Kommunikation
Wie vermögen wir es nun, den aus dem Ruder gelaufenen Fluß des Blutes, unseres wichtigsten Körpersaftes, zu bändigen und wieder in gesunde Bahnen zu lenken?
Richten wir hierzu unseren Blick auf die alten Meister und deren bewährten Anschauungen und Lehren über die Zusammenhänge von Mensch und Natur. „Wie innen so außen, wie außen so innen – wie oben so unten, wie unten so oben“ lautet ein bedeutendes Gesetz des großen Gelehrten und dreifachen Meisters Hermes Trismegistos. Es besagt, daß Makrokosmos und Mikrokosmos sich durchaus ähnlich sind, also in unserem Beispiel der Fluß des Blutes im Körperinneren dem Fluß des Wassers im Bach oder im Flußlauf entspricht. Ebenso bringt es zum Ausdruck: Alles hängt mit allem zusammen, die Eigenschaften der Planeten unseres Sonnensystems zeigen sich somit auch deutlich in den Pflanzen und beim Menschen. So ist der griechische Gott Hermes, lateinisch Merkur, zuständig für den Fluß aller Energien, Schwingungen, damit für sämtliche Stoffwechsel- und Kommunikationsvorgänge in unserem Körper einschließlich Atmung und Hormonhaushalt (Hormon kommt von Hermes!). Als geflügelter Götterbote ist es hierbei seine Aufgabe zwischen den unterschiedlichen Ebenen und Welten segens- und siegesreich zu vermitteln.
Merkurpflanzen für eine gesunde Durchblutung
Auch im Mittelalter gab es Ärzte und Heilkundige, die nach diesen universellen Prinzipien und Gesetzen ihre Heilarbeit mit großem Erfolg verrichteten.
„Es ist zu merken, daß jeder Stern auf Erden sein Kraut hat, welches die Art seines Sternes vollbringt und den Schaden abwendet … denn die Sterne lehren die Krankheiten erkennen, die Kräuter lehren sie heilen.“ Gemäß dieser Anweisung des großartigen Paracelsus können wir uns nun Heilpflanzen mit vornehmlichem Merkur-Charakter zuwenden, die schnell wachsen und keimen, bewegen, transportieren, austauschen, die Kommunikation unterstützen, eine schlanke, aufrechte, rankende oder schlängelnde Gestalt aufweisen mit schmalen, lanzettförmigen oder gefiederten Blättern. Die Blüten sind einzeln oder in Dolden angeordnet; bei den Blütenfarben dominieren Blau-, Violett- oder Gelbtöne.
Um Störungen bei der Durchblutung wirkungsvoll anzugehen, stehen uns zur Verfügung:
- der Erdrauch (lat: Fumaria officinalis), ein schlängelndes Gewächs mit fiedrigen Blättern. Er kriecht an den Gefäßwänden entlang, dringt dort in jede Ritze ein und setzt alle möglichen Ablagerungen frei. Die violette Blütenfarbe weist auf seinen Bezug zur feinstofflich-seelischen Ebene hin, wo er Verunreinigungen wie Ängste und negative Gedanken zum Verflüchten bringt und diese somit „ausräuchert“.
- das Hirtentäschel (lat: Capsella bursa pastoris) mit seinen doldenartigen Blüten und rhythmischer Verästelung. Seine Samentäschchen ähneln roten Blutkörperchen, wenn man sie gegen die Sonne hält. Demzufolge wirkt es blutreinigend, ausgleichend auf die Anzahl von roten und weißen Blutkörperchen und fördert sowohl die Blutgerinnung (z.B. bei Nasenbluten) als auch die Blutverflüssigung (bei gestocktem Blut, Thrombosen).
- der Beinwell (lat: Symphytum officinale) mit seiner aufrechten Gestalt und seinen länglich lanzettförmigen Blättern und blauvioletten Blüten. Neben seiner Knochen zusammenwachsenden – althochdeutsch: „wallenden“ – Wirkung bringt er Gestautes wieder in den Fluß, heilt innere Gefäßverletzungen und beseitigt Wundsekrete.
Jupiterpflanzen zum Kräftigen und Schützen von Gefäßen
Zusätzlich zu den durchblutungsfördernden und -verbessernden Merkurpflanzen stehen uns für die Gesundung erkrankter Körpergefäße noch einige sehr wirksame Pflanzen zur Verfügung, die hauptsächlich Jupiter-Eigenschaften aufweisen. Jupiter, der Göttervater, steht für Harmonie, Wohltätigkeit, Ordnung und Reife. Ihm unterstehen sämtliche Bäume und Früchte.
Um sämtliche Gefäße im Körper zu stärken und vor schädlichen Einflüssen zu schützen, bedienen wir uns
- der Roßkastanie (lat: Aesculus hippocastanum). Sie kräftigt die Gefäßwände, dichtet diese ab und tonisiert sie zugleich. Außerdem beseitigt sie Entzündungen an der Gefäßinnenwand, fördert die Durchblutung und wirkt entwässernd aufs Gewebe, besonders im Venenbereich.
- des Ginkgobaumes (lat: Ginkgo biloba). Dieser uralte fossile Baum mit seinen ledrigen charakteristisch geformten Blättern (erinnern an Entenfüsse!) spendet Lebenskraft, indem er die Sauerstoffaufnahme für die Körperzellen erhöht und die Mitochondrien, unsere Zell-Kraftwerke, stabilisiert und vor Schäden schützt. Zur Zeit wird auch eine Hemmung des programmierten Zelltodes in der Wissenschaft diskutiert, bewiesen ist jedenfalls seine durchblutungsfördernde Wirkung gerade bei den sehr feinen Blutgefäßen im Hirn und den Extremitäten.
- der Heidelbeere (lat: Vaccinium myrtillus). Durch ihren hohen Gehalt an Anthocyanen hat sie antioxidative, entzündungshemmende und gefäßschützende Eigenschaften, vermindert die Brüchigkeit und Durchlässigkeit von Blutkapillaren. Aufgrund ihrer hemmenden Eigenschaften auf das Gefäßwachstum kommt sie vor allem bei Tumoren und krankhaften Augenveränderungen wie der Makuladegeneration, die ja durch das unkontrollierte Wuchern von Blutgefäßen verursacht wird, immer öfter zum Einsatz.
Gefäßschutz durch gesunde Ernährung
„Neben den spagyrischen Essenzen, die mein Mann Michael bereits seit vielen Jahren erfolgreich bei unseren Kunden einsetzt, wirkt sich insbesondere eine gesunde und ausgewogene Ernährung positiv auf den Gesundheitszustand unserer Klienten aus,“ weiß Elke Kittsteiner, Ernährungsexpertin und Heilberaterin, zu berichten. „So zeigt sich bei allen Kunden, die wegen Durchblutungsstörungen und den damit verbundenen Folgen ärztlich behandelt werden, eine deutliche Verbesserung der Beweglichkeit, Leistungsfähigkeit und des Allgemeinbefindens, wenn sie weitgehendst auf Fleisch, Eier, Milchprodukte, Kaffee, Nikotin, Alkohol und Weißmehlprodukte (genmanipuliert, glutenhaltig) verzichten; denn diese Lebensmittel entfachen und verstärken nicht nur den Entzündungsprozeß, sondern übersäuern und verschlacken auch im bedenklichen Ausmaß die Gefäße des Körpers, vor allem die Blutgefäße!“
Literatur:
Die Sprache der Pflanzenwelt, Svenja Zuther, AT Verlag
Die Kräuterkunde des Paracelsus, Olaf Rippe und Margret Madejsky, AT Verlag
Dr. rer. Nat. Ulrich Warnke „Quantenphilosophie und Interwelt“, ISBN 9783943416046
„Gesunder Darm“, press release Karl-Franzens Universität Graz, 15.05.2018, www.uni-graz.at
Urs und Rita Hochstrasser „Rohkost vom Feinsten - „la Haute Cuisine Crue“, Edition Sonnenklar ISBN 978-3-86982-010-1
Joe Dispensa „Schöpfer der Wirklichkeit - Der Mensch und sein Gehirn“ KOHA-Verlag 2010
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(erschienen in der SALVE Sommerausgabe 2020)